Kopflos auf die Straße
Ein Pilotversuch mit dem Open Bike Sensor, Fahrschule und Polizei
“Kann man den Open Bike Sensor (OBS) auch anders nutzen, als für die statistische Erfassung der gefährlichen Stellen im Straßennetz?” fragte sich Karin Klaus-Witten und entwickelte ein Projekt für Fahrschulen. Die Polizei wurde mit ins Boot geholt und der Pilotversuch gestartet.
Auf dem Parkplatz zwischen Volkswagenarena und Mittellandkanal fand sich eine sichere, aber doch alltags-realistische Möglichkeit, Überholvorgänge zu üben.
Nach dem Kennenlernen und Besprechen der geplanten Übungen und Ziele konnten sich die Teilnehmenden sowohl in der Rolle als überholte/r Radfahrer/in und als überholende/r Autofahrer/in erleben:
a) Überholen mit Augenmaß, Messung mit dem OBS
b) Überholen mit Abstandshalter, ca. 1,50 lange Poolnudel auf dem Fahrrad
c) Nochmaliges Überholen, wieder ohne Hilfsmittel, Messung mit OBS
Alle, die gerade nicht fuhren, übten sich im Wettbewerb, den Überholabstand möglichst genau zu schätzen. Gewonnen haben hierbei die Probandinnen.
Auch die gemessenen Überholabstände wurden bewertet. Der Fahrschullehrer war einmal zu dicht und einmal zu weit. Er wurde von einem Fahrschüler übertroffen, der beide Male die 1,5m fast genau erreichte. Auf die Frage, wie er das geschafft habe, sagte der Proband: "ich weiß ja, wie groß ich bin und das projeziere ich -ohne Kopf- auf die Straße."
Alle Teilnehmenden bewerteten diese auch spielerische Übung positiv. Insbesondere das Gefühl, in sicherem Abstand überholt zu werden, wurde gelobt. Sowohl Fahranfängerin als auch Fahrlehrer fanden sich in ihren Zielen bestätigt, Radfahrende mit möglichst weitem Abstand zu überholen. Ein Projekt, dass auf jeden Fall wiederholt werden soll.